Geschichtliches Burgenland

Um 6000 v. Chr.
Zur Zeit der neolithischen "Linearbandkeramik" ist das Gebiet des heutigen Burgenlandes bereits dicht besiedelt. Etliche Fundstücke aus dieser Zeit haben sich bis heute erhalten.

Um 800 v. Chr.
Wie in weiten Teilen Europas, genießt auch im heutigen Burgenland die Sonne göttliche Verehrung. Dies belegt ein bronzenes Kultobjekt, das 1914 in Haschendorf gefunden wurde.

15 v. Chr.
Besetzung des ostösterreichisch-westungarischen Raumes durch die Römer; Einrichtung der römischen Provinz "Pannonia".

375
Der Einfall der Hunnen in Mitteleuropa löst die als "Völkerwanderung" bezeichneten Migrationsbewegungen aus.

433
Aufgabe der römischen Provinz "Pannonia". Zuerst wird die römische Zivilbevölkerung, dann das Militär abgezogen.

526
Die Langobarden lassen sich im heutigen Burgenland nieder.

6. bis 8. Jahrhundert
Die Awaren etablieren im ostösterreichisch-ungarischen Raum das Zentrum ihres Herrschaftsgebietes.

9. Jahrhundert
Aufbau einer politischen und kirchlichen Organisation im burgenländisch-westungarischen Raum durch die Karolinger.

895
Einfall der Magyaren.

955
Schlacht auf dem Lechfeld (bei Augsburg).

1000
Taufe und Krönung des ungarischen Großfürsten Stephan zum König von Ungarn durch Papst Sylvester II.

Um 1050
Die ungarisch-österreichische bzw. ungarisch-steirische Grenze etabliert sich entlang der Flüsse March, Leitha und Lafnitz.

Um 1200
Das Gebiet des heutigen Burgenlandes wird mit deutschsprachigen Siedlern aus den benachbarten niederösterreichisch-steirischen Gegenden kolonisiert

1241
Einfall der Mongolen. Es kommt zu schweren Verwüstungen.

1348
In ganz Europa wütet eine schwere Pestepidemie

1437
Herzog Albrecht II. von Österreich wird zum ungarischen König gewählt.

1526
In der Schlacht von Mohács gegen die Türken wird das ungarische Ritterheer vollständig aufgerieben, König Ludwig II. erleidet den Tod.

1526
Den Ödenburger Juden, die vor dem Vordringen der Türken geflohen sind, wird die Rückkehr nach Ödenburg verweigert. Sie siedeln sich in mehreren Gemeinden in der Umgebung an.

17. Jahrhundert
Das 17. Jahrhundert ist eine Blütezeit der Weinwirtschaft im heutigen Burgenland.

1645
Ein Drittel der Bevölkerung von Neusiedl am See fällt der Pest zum Opfer.

1671
Die Vertreibung der Juden aus dem esterházyschen Herrschaftsgebiet wird nach wenigen Monaten rückgängig gemacht.

1683
Zweite Türkenbelagerung von Wien. Wieder zerstören türkische Verbände zahlreiche Gemeinden des heutigen Nordburgenlandes.

1703-1711
Das durch die habsburgische Eroberung von ganz Ungarn gestörte Machtgleichgewicht löst den national-ungarischen "Kuruzzenaufstand" aus.

1713
Eine schwere Pestepidemie fordert in den Dörfern Burgenlandes zahlreiche Todesopfer.

1761
Joseph Haydn tritt als Vizekapellmeister in den Dienst von Fürst Nikolaus I. Esterházy.

Um 1890
Durch die Ausbreitung der Reblaus werden nahezu alle Weingartenkulturen vernichtet. Die Erneuerung ist kostspielig, daher kommt es in vielen Gemeinden zu einem Aufschwung des Obstbaus.

1914-1918
Erster Weltkrieg.

1918
Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie. Ungarn erklärt sich von Österreich unabhängig.

1919
Ein Autonomie-Entwurf der ungarischen Regierung kann die Bestrebungen zum Anschluß an Österreich nicht stoppen. Am 27. März kommt es zum Staatsstreich. Am 10. September unterzeichnet Österreich den Friedensvertrag mit den Siegermächten des Ersten Weltkriegs; darin wird die Übergabe des inoffiziell bereits als "Burgenland" bezeichneten Gebietsstreifens an Österreich in Aussicht gestellt.

1923
Höhepunkt der Massenauswanderung in die USA.

1925
Der burgenländische Landtag wählt in einer Kampfabstimmung am 30. April Eisenstadt zum künftigen Sitz der Landesregierung.

1938
Am 13. März kommt es zur Machtübernahme der Nationalsozialisten und zum Einmarsch deutscher Truppen nach Österreich.

1939-1945
Der Zweite Weltkrieg fordert Opfer in praktisch allen Gemeinden des Burgenlandes. Nach den Juden kommt es auch zu schweren Repressalien gegen die Volksgruppe der Roma und Sinti

1944
Am 10. Mai kommt es zum schwersten Bombenangriff auf burgenländisches Gebiet.

1945
Ende des 2. Weltkrieges. Mit Wirkung vom 1. Oktober wird das zunächst noch auf die Territorien Niederösterreichs und der Steiermark aufgeteilte Burgenland wieder als eigenständiges Bundesland konstituiert.

1955
Am 15. Mai wird der Staatsvertrag in Wien zwischen Österreich und den Besatzungsmächten unterzeichnete. Das markiert das Ende der sowjetischen Besetzung in Burgenland.

1956
Der von sowjetrussischen Truppen rücksichtslos niedergeschlagene Volksaufstand in Ungarn führt zur Flucht von rund 170.000 Ungarn in das westliche Ausland.

1957
Bau des "Antifaschistischen Schutzwalles",

1985
Der "Weinskandal" hinterläßt schwere Schäden in der Weinwirtschaft. Einzelne Weinbaubetriebe in ganz Österreich, nicht nur im Burgenland, haben dem Wein Frostschutzmittel beigegeben.

1989
Ende des "Eisernen Vorhangs". Alois Mock und Gyula Horn durchschneiden am 27. Juni mit Drahtscheren den Stacheldraht bei Klingenbach. Die geöffnete Grenze wird daraufhin zur Flucht von Tausenden DDR-Bürger genutzt. Wie schon nach dem Ungarn-Aufstand 1956, beweist die burgenländische Bevölkerung auch diesmal große Hilfsbereitschaft.

1995
Österreich tritt als Vollmitglied der Europäischen Union bei. Das Burgenland erhält als wirtschaftlich benachteiligte Region besondere Förderungen seitens der EU.

2000
Die landeseigene "Bank Burgenland" wird in einen Betrugsskandal in Milliardenhöhe verwickelt.



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